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Krems – Dürnstein

·814 Wörter
Wachau Fluss Weingärten Stadt
Lambert Widdersinn
Autor
Lambert Widdersinn
Das Wandern ist des Widders Sinn
Inhaltsverzeichnis
Details
  • Distanz 13,7 km
  • Anstieg 507 hm
  • Landschaft
Welterbesteig Wachau - Dieser Artikel ist Teil einer Serie.
Etappe 1: Dieser Artikel

Langsam erwärmt die tief stehende Sonne die Umgebungsluft. Nur ein paar Wolken verdecken ihre Strahlen in unregelmäßigen Abständen. Ich sauge die Wärme nochmals auf, im Spätherbst ist es schon richtig frisch, bevor es am mittelalterlichen Hohen Markt vor der Gozzoburg losgeht. Die Gozzoburg ist eine gotische Stadtburg, die von dem Kremser Stadtrichter Gozzo von Krems im 13. Jahrhundert in Auftrag gegeben wurde.

Kremser Kreuzberg
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Aber ein bisschen muss ich trotzdem noch Warten bis sich die Schüler am Platz wieder in die Schule zurückziehen. Ein Feuer oder nur eine Übung? Zumindest ist die Feuerwehr da und überwacht das Geschehen. Das Ende des Trubels ist mein Startschuss.

Die Kremser Altstadt am Hauptplatz mit Kopfsteinpflaster.

Ich laufe leicht bergauf zur Piaristenkirche, der ältesten Kirche in Krems, wo ich ein Panorama über die Stadt Krems bis weit ins Tullnerfeld genieße. Dann steil bergab und aus der Altstadt hinaus. Nach einem kurzen Flachstück geht es eine lange Treppe hinauf zum Kreuzberg. Die ersten Stufen wird noch gelaufen, aber ich sehe bald ein: Es hat keinen Zweck. Zu steil und zu lang ist sie. Den Großteil gehe ich daher keuchend.

Am Ende der Stiege weiß ich nicht recht wohin, entweder weiter am Welterbesteig, der ab da auch schon wieder bergab geht, oder weiter am Kreuzberg hinauf, ein Umweg, und mehr keuchen, aber dafür sicher mehr Aussicht und am Schluss auch ein kurzes Waldstück mit Trampelpfad zum Hinablaufen. Ich entscheide mich nach einer kurzen Verschnaufpause dann doch für den Umweg über die Weinberge hoch über Krems. Es zahlt sich aus.

Zuerst passiere ich den Aussichtspunkt Wachtberg und dann zum Kreuz am Kremser Kreuzberg. Ich folge der Kreuzbergstraße durch die Weingärten. Wunderbar. Zum Abschluss laufe ich einen flotten Trail bergab durch den Wald.

Spritzerpause in Stein
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Am Kögel stoße ich wieder auf den Welterbesteig und kehre zurück in das urbane Gebiet zwischen Krems und Stein. Der Stadtweg ist hier recht abwechslungsreich. Ich laufe über ein Tunnelportal der Wachaubahn. Würde ein Zug jetzt fahren, könnte ich ihn gut beobachten, wie er in den Tunnel verschwindet, aber zu dieser Jahreszeit ist bereits Revision angesagt und der Zug fährt nicht mehr.

Dann entlang einer schönen Altstadtgasse, vorbei am Rebentor. Hier gönne ich mir wieder eine kurze Verschnaufpause und kaufe mir einen Spritzer bei dem Selbstbedienungsautomaten im Gastgarten eines Heurigen. Auch den Stempel gibt es hier. Die Frauenbergkirche ist auch nur ein paar Schritte entfernt. An der kommt man bei der letzten Etappe des Welterbesteiges vorbei.

Durch einen Torbogen Blick auf die Frauenbergkirche in Stein. Ein nettes Plätzchen für eine Rast mit Spritzer.

Weinberge
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Am Ende der Straße treffe ich auf den Tunnelausgang. Für die Zugpassagiere ist das Tageslicht jedoch nur ein kurzes Vergnügen, denn gleich danach geht es wieder in die Tunnelfinsternis. Über kurze Stiegen erreiche ich die Ruine Stein und die dahinterliegenden Weinberge. Ab da an bin ich außerhalb des urbanen Raums. Adieu Stadtluft, servus Landluft. Aber leider ändert das an den Straßenverhältnissen kaum etwas, weiterhin laufe ich auf asphaltierten Wegen. Überhaupt beinhaltet die erste Etappe kaum Schotter- oder Trampelpfade. Man kann sie gut auch ohne Wanderschuhe gehen.

Die beiden Kirchtürme von Stein und die Ruine Stein umringt von gelblichen Weinreben.

Viele der Weinreben haben schon ihre Blätter verloren und das herbstliche Farbenspiel ist deswegen nicht mehr so beeindruckend. Ich treffe auf etliche Weinbauern, die ihre Weingärten für die Überwinterung vorbereiten. Die Weintraubenernte ist schon eine Zeit lang her. Ansonsten bin ich diesmal vollkommen allein. Kein anderer Wanderer weit und breit in Sicht. Im Spätherbst ist die Wachau ruhig, ohne viele Touristen.

Wie ein Band schmiegt sich der Weg an die Grenze zwischen Wald und Weingärten. Immer wieder geht es leicht bergauf und bergab. Aber lange Anstiege gibt es kaum. Es ist eben doch eine einfache Einstiegsetappe, die wunderbare Ausblicke über die Weingärten und die Donau bietet. Auch Stift Göttweig ist auf den Anhöhen in der Ferne gut ersichtlich.

Stadt Dürnstein
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Vorbei am Franzosendenkmal, welches an eine Schlacht im Dritten Koalitionskrieg auf diesen Feldern erinnert und ein letzter längerer Anstieg bevor endlich der blaue Kirchturm der Stiftskirche von Dürnstein erscheint und auch die weltberühmte Ruine hoch über Dürnstein ersichtlich ist. Dieser Anstieg und dann auch wieder Abstieg nach Dürnstein bietet den einzigen längeren Schotterabschnitt. Ich hätte mir ein bisschen mehr gewünscht, aber gut, so werden wenigstens die Schuhe nicht dreckig.

Ruine Dürnstein im herbstlichen Wald.

Vor Dürnstein kann man auch einen Klettergarten besuchen. Klettermöglichkeiten gibt es in der Wachau wegen der markanten Felsformationen reichlich. Aber bevor man das Etappenziel erreicht kann man sich noch entscheiden, ob man direkt zur Burg weitergeht, die sowieso Teil der zweiten Etappe ist, aber weit ist es ja jetzt nicht mehr, oder dann doch die Stadt Dürnstein zuerst besucht. Beim wunderschönen Stadttor endet meine Wanderung schließlich.

Eine angenehme Etappe zum Einstieg in den Welterbesteig. Nicht zu schwer und nicht zu lang. Im Sommer sollte man jedoch auf ausreichend Sonnenschutz und Wasservorräte unbedingt achten. Die Route bietet kaum Schatten.

Aber warte es gibt noch einen Bonus für jene, die noch Kraft und Energie haben, denen diese Etappe noch nicht genug war. Als i-Tüpfelchen hänge ich den Vogelbergsteig dran.

Herbstlicher Vogelbergsteig
·534 Wörter
Wachau Fluss Wald Ruine
Welterbesteig Wachau - Dieser Artikel ist Teil einer Serie.
Etappe 1: Dieser Artikel

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