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Mühldorf – Spitz

·880 Wörter
Wachau Fluss Wald Hügel Ruine
Lambert Widdersinn
Autor
Lambert Widdersinn
Das Wandern ist des Widders Sinn
Inhaltsverzeichnis
Details
Jauerling-Runde - Dieser Artikel ist Teil einer Serie.
Etappe 7: Dieser Artikel

Am vorherigen Wochenende hat es ausgiebig geregnet und gestürmt. Die Flüsse, die Bäche, auch der breite Donaustrom, sind angeschwollen und haben die umliegende Landschaft überschwemmt. Ein wenig unsicher bin ich mir, ob eine Wanderung nur eine Woche später eine gute Idee ist. Der Weg könnte matschig und teilweise unpassierbar sein. Jedoch ist die Sonne schon für ein paar Tage zurückgekehrt und mit ihr warmes, trockenes Wetter. Daher mache ich mich an diesem Sonntagmorgen auf den Weg in die Wachau.

Mein Ziel ist der Jauerling. Ich will ihn noch unbedingt einmal besteigen, bevor die Temperaturen wieder fallen. Viel Zeit bleibt nicht mehr. Der Winter ist nah und auf fast 1000 m wird es bald frisch. Aber heute sind fast 25 °C angesagt. Also perfekt für eine solche Bergtour.

Trenning
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Im beschaulichen Mühldorf beginnt der Aufstieg auf den Jauerling. Diesen Steig bin ich erst im Frühling dieses Jahres gegangen. Bis zum Naturpark-Gasthaus überlappt die Route mit der fünften Etappe des Welterbesteiges. Ich kenne mich daher schon ein bisschen aus: Über eine kurze Brücke, der rauschende Spitzerbach führt nach wie vor viel Wasser, und schon befinde ich mich im steilen Anstieg durch den Wald.

Mühldorf – Maria Laach
·849 Wörter
Wachau Wald Hügel

Der ersten Serpentinen werden problemlos gemeistert, doch je näher ich dem Gipfel des Trenning komme, desto mehr umgefallene Bäume stellen sich mir in den Weg. Einmal verliere ich sogar die Spur beim Umgehen eines Baumes. Die letzte Kaltfront hat im Jauerling-Gebiet etliche Schäden hinterlassen. Auch beim Abstieg muss ich zahlreiche umgefallene Bäume umgehen, überklettern oder unterkriechen.

Gegen oben hin, in Gipfelnähe, lichtet sich der Wald und ich kann bald das Kreuz am Trenning erkennen. Der erste Hügel ist geschafft. Nach einem kurzen flotten Abstieg nach Thurn folgt der wesentlich längere Anstieg zum Jauerling. Zumindest ist der Weg leichter zu finden, da er vorrangig Forststraßen folgt und umgefallene Bäume stellen kein Hindernis dar.

Pause beim Naturpark-Gasthaus
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Obwohl es doch recht frisch ist, schwitze ich viel. Mein T-Shirt ist vollkommen durchnässt, als ich oben am Naturpark-Gasthaus Jauerling ankomme. Im Schatten des Waldes wird mir dann aber doch zu kühl. Da bevorzuge ich die Sonne. Glücklicherweise ist es heute windstill und so friert mir nicht in meinen nassen Kleidern.

Eine Sonnenbank. Ideal für eine kurze Rast und um mich und meine Kleider ein wenig zu trocknen. Leider habe ich kein Ersatzshirt mitgenommen. Ein paar Besucher der Hütte warten schon auf ihr Mittagessen. Ich begnüge mich mit meinen mitgebrachten Proviant: zwei Bananen und eine Manner-Schnitte. Diesmal ist es nicht so belebt, wie im Sommer. Kein Wunder bei den kühleren Temperaturen. Dafür ist die Aussicht über den Spitzergraben nach Spitz und zur Donau fantastisch. Gestärkt und getrocknet laufe ich weiter.

Bergab zur Donau
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Zunächst ein bisschen auf und ab bis ich zu einer Aussichtsbank gelange. Ab dort geht es nur mehr bergab über Forststraßen und auch ein kurzes Straßenstück bei dem Weiler Benking. Das einzige längere asphaltierte Stück dieser Etappe. Die Südhänge sind gesäumt von Christbaumplantagen und Magerwiesen. Viel mehr lässt der karge Boden des Jauerling nicht zu.

Nach dem letzten Straßenstück wechselt der Weg auf einen Trampelpfad. Ab hier beginnt für mich der schönste Abschnitt dieser Wanderung. Ein mäßig abfallender Pfad, durch einen leicht herbstlichen Mischwald mit Fichten, Föhren, Buchen, und Eichen, erlaubt flottes Laufen und Staunen. Durch das Blättermeer des Waldes blitzt das Azurblau der Donau. Am gegenüberliegenden Flussufer erkenne ich Arnsdorf mit seinen zahlreichen Weingärten. Die Blätter der Weinreben sind noch grün, aber hier im Wald haben die Bäume schon ein paar Blätter lassen müssen. Vermutlich auch durch den starken Wind, der sie ihnen früh entriss.

Kirtag in Spitz
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Erst gegen Ende des Abstiegs hin zur Ruine Hinterhaus und Spitz wird der Weg steiler. Obacht auf dem belaubten Weg. Laufen ist mir zu gefährlich. Auch viele umgefallene Bäume durchkreuzen den Pfad. Ich verlangsame mein Tempo, auch weil ein paar Wanderer mir entgegenkommen. Hier schließt sich auch die Jauerling-Runde. Der nachfolgende Weg nach Spitz ist derselbe wie auf der ersten Etappe.

Spitz – Aggsbach Markt
·1055 Wörter
Wachau Fluss Wald Blüte

Er führt mich vorbei an der Ruine Hinterhaus, die ich diesmal nicht besuche. Reichlich Bilder dazu befinden sich im Beitrag zur ersten Etappe. Trotzdem werden ein paar Fotos gemacht. Die Weinreben sind noch in ihrer vollen Blätterpracht, während sie im Frühling noch kahl und holzig gewesen sind. Die Sonne wird von der Donau reflektiert. Ein Sonnenuntergang auf der Ruine wäre romantisch.

Jetzt ist es nicht mehr weit nach Spitz, wo heute ein Kirtag stattfindet. Am Marktplatz wuselt eine große Menschenansammlung, die die zahlreichen Stände besucht. Das habe ich nicht erwartet. Wiedermal schlecht recherchiert. Schließlich ist die Kirche Spitz dem Heiligen Mauritius geweiht, der just an diesem Sonntag seinen Gedenktag feiert. Laut seiner Hagiografie war er ein römischer Offizier, vermutlich nubischer Herkunft, der sich weigerte seine christlichen Brüder und Schwestern auf Befehl des römischen Kaisers Maximian zu ermorden. Dafür büßte er selbst mit seinem Leben.

Tourempfehlung
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Diese Etappe lässt sich gut mit der vierten Etappe des Welterbesteiges als Rundkurs verwirklichen. Dafür sind aber rund 25 km und über 1000 m Anstieg zu überwinden. Also eine anstrengende, aber dafür wunderschöne, abwechslungsreiche Wanderroute. Aber auch nur die 7. Etappe der Jauerling-Runde ist schon eine Wanderung wert.

Spitz – Mühldorf
·959 Wörter
Wachau Fluss Weingärten
Jauerling-Runde - Dieser Artikel ist Teil einer Serie.
Etappe 7: Dieser Artikel

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