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  1. Fahrrad/

Kleiner Erlauftal-Radweg

· Lesezeit 3 min
Eisenwurzen Fluss Hügel Ruine
Lambert Widdersinn
Autor
Lambert Widdersinn
Das Wandern ist des Widders Sinn
Inhaltsverzeichnis
Details
  • Distanz 36,7 km
  • Anstieg 346 hm
  • Landschaft
Karte

Wie ich so meine Bilder und Notizen im Winter durchgehe, entdecke ich diese Radtour, zu der ich noch keinen Bericht verfasst habe. Daher kommt dieser Eintrag mit reichlich Verspätung. Trotzdem soll er nicht in Vergessenheit geraten, weshalb ich ihm hier noch ein paar Zeilen widme. Üblicherweise sind meine Texte dem Erlebten ganz nah, Gefühlseinwirkungen während des Ausflugs finden Eingang in meine Geschichten, weshalb ich sie in der Gegenwart verfasse. Aber für diesen Bericht fehlen mir solche Eindrücke. Ich kann für diesen Artikel leider nicht von Erinnerungen zehren, die sonst so frisch sind, als würde ich sie gerade erleben. Nur meine Notizen bleiben mir.

Wieselburg
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In Wieselburg, am Messegelände, dort wo die kleine Erlauf in die große Erlauf fließt, startet meine Fahrradtour. Der Name der Stadt Wieselburg leitet sich übrigens von diesem Zusammenfluss ab und nicht vom flinken Wiesel, wie man annehmen würde. Das Mittelhochdeutsche Zwisel, das eine Kreuzung beschreibt, eben jene zwischen großer und kleiner Erlauf, wandelte sich über Jahrhunderte zum Wiesel. Hoch über dem Zwisel auf einer Anhöhe befand sich im Mittelalter eine Burg, deren Grundmauern heute die Wieselburger Stadtkirche bilden. Ein idealer Ort zur Überwachung der beiden Flüsse, zumal die Landschaft flussabwärts abflacht und nur sanfte Hügelhänge zur Erlauf hinabfallen.

Ausgehend von diesem Zwisel folge ich lange der kleinen Erlauf über das Messegelände. Vor Bodensdorf wird eine Fußgängerbrücke überquert. In Bodensdorf wechselt man dann hinüber zur Eisenbahnstrecke der Kleinen Erlauftalbahn. Die Radstrecke folgt nicht nur der Kleinen Erlauf, sondern auch der Bahnstrecke, die das Tal über die Erlauftalbahn an die Westbahn anschließt. Personenverkehr findet jedoch nicht mehr statt, stattdessen nutzt eine andere Kundschaft die Vorzüge der Bahn.

Industrie und Landwirtschaft
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Etliche größere Industriebetriebe liegen entlang der Strecke. Obwohl das Tal von der Landwirtschaft geprägt ist, – bis Steinakirchen bilden fruchtbare Äcker das Landschaftsbild und danach folgen saftige, grüne Wiesen und Weiden – siedelten sich auch Eisenwerke in der Region an. Reger Handel mit den Eisenerzen aus den Alpen belebte die Region. Das erhandelte Eisenerz wurde geschmolzen und geschmiedet. Die reichen leicht erreichbaren Waldbestände versorgten die Öfen.

In Wolfpassing, Perwarth und Randegg passiert man die Sägewerke der Firma Mosser. Und in Gresten, wo die Bahnstrecke endet, befindet sich der Hauptsitz des Profilherstellers Welser. Folgendes Bild beschreibt wahrscheinlich die Dualität dieses Tales am besten. Kühe grasen gemütlich auf einer Weide neben den Produktionshallen des Industriebetriebes Welser.

Grasende Kuhe neben den Produktionshallen von Welser Profile in Gresten.

Schlösser und Ruinen
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Aber nicht nur Industriebetriebe und Landschaft gibt es zu bestaunen. Zunächst fährt man in Wolfspassing vorbei an Schloss Wolfspassing. In Steinakirchen befindet sich etwas abseits von der Fahrradstrecke Schloss Ernegg. Heutzutage als Hotel geführt, ist das Schloss für Hochzeiten besonders beliebt. Der umliegende Golfplatz erlaubt auch eine entspannte Partie Golf. Etwas später kommt man an den verfallenen Mauern der Schlossruine Niederperwarth vorbei.

Gepflegte Schlossruine Niederperwarth.

Der Radweg steigt gleichmäßig leicht an. Von rund 260 hm in Wieselburg auf rund 480 hm bei Brettl, welches in einem breiten Tal liegt. Auch wenn man sich hier die Straße mit dem Autoverkehr teilen muss, begeistert dieser Bereich von Gresten nach Brettl trotzdem wegen seiner ruhigen, schönen Naturlandschaft, den grünen Hangwiesen. Viele Autos fahren hier nicht. Großteils verbringt man seine Zeit auf dem Kleinen Erlauftal-Radweg jedoch auf verkehrsberuhigten Nebenstraßen. Nur ein paar mal wechselt man hier auf gut gepflegte Schotterstraßen. Also einfach und sicher mit dem Straßenrad zu befahren.

Nach Brettl geht es dann flott rund 100 hm hinab nach Kienberg ins Tal der Großen Erlauf. Hier schließt der Radweg wieder an den Erlauftalradweg an, nachdem er sich in Wieselburg von diesem getrennt hat. Beide Radwege sind gut als Rundkurs befahrbar, ungefähre Länge von rund 65 km.

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